Am 19. Oktober fand im Bezirk Schwaz eine umfangreiche Übung des Bezirksführungstabs (BFÜST) der Feuerwehr statt, die bereits seit Monaten vorbereitet wurde.
Bezirks-Feuerwehrkommandant-Stv. und Sachgebietsleiter für den Katastrophenhilfsdienst Herbert Eibl, präsentierte den anwesenden Teilnehmern das Übungsszenario: Die Annahme war ein anhaltendes Niederschlagsereignis in Tirol, welches großflächige Überschwemmungen und Hangrutschungen im Inntal verursachte. Diese fiktive Lage stellte die Einsatzkräfte vor erhebliche Herausforderungen, die es zu bewältigen galt.
Was ist der BFÜST?
Der Bezirksführungstab (BFÜST) der Feuerwehr wird bei Großschadensereignissen einberufen. Er unterstützt die Koordination der Einsatzkräfte und den Einsatzleiter auf Bezirksebene und vor Ort, indem er wesentliche Entscheidungsgrundlagen erarbeitet und für eine organisierte Kommunikation zwischen den verschiedenen Einsatzorganisationen und Behörden sorgt. Zu den Aufgaben des BFÜST zählen die Gewinnung und Verarbeitung von Informationen zur Lagebeurteilung sowie die ständige Aktualisierung der Situation. Diese Vorgehensweise entlastet den Einsatzleiter von operativen und administrativen Aufgaben und ermöglicht ihm, sich voll auf strategische Entscheidungen zu konzentrieren.
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des BFÜST ist zudem der kontinuierliche Austausch von Informationen innerhalb des Führungsteams sowie mit den nachgeordneten Einsatzleitungen und anderen beteiligten Behörden. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Beteiligten stets über die aktuelle Lage informiert sind und Entscheidungen auf einer soliden Informationsbasis getroffen werden können.
Organisation und Sachgebiete
Um die Aufgaben der Stabsarbeit zu organisieren, wird der Stab von einem Stabsleiter organisiert und von einem Verbindungsoffizier unterstützt. Weiters wird der Stab in sechs Sachgebiete eingeteilt:
- Leiter des Stabs (LStab): Einteilung und Organisation des Stabes
Walter Theuretzbacher und Hubert Rainer
- Verbindungsoffiziere: Schnittstellenkoordination zwischen den beteiligten Einheiten und Behörden
Ralf Lübbert und Sonja Niedrist
- Sachgebiet 1 – Personal: Erfassung und Organisation der Einsatzkräfte, Personalressourcen verwalten
Roland Klocker und Patrik Wierer
- Sachgebiet 2 – Lage: Laufende Erfassung der Schadenslage und visuelle Darstellung der aktuellen Situation für alle Beteiligten
Rudolf Detter, Stefan Obrist, Robert Galler und Christian Peer
- Sachgebiet 3 – Einsatz: Gesamteinsatzlage beurteilen und Einsatzablauf dokumentieren – Grundlage für taktische Entscheidungen
Josef Bucher und Franz Flöck
- Sachgebiet 4 – Versorgung: Organisation von Gerätschaften, Verpflegung der Einsatzkräfte und mögliche Übernachtungsmöglichkeiten
Wolfgang Paregger, Reinhard Gruber und Hannes Eberharter
- Sachgebiet 5 – Öffentlichkeitsarbeit: Medienarbeit sowie die Betreuung von Besuchern und die Dokumentation des Einsatzes
Stefan Armellini und Florian Galler
- Sachgebiet 6 – Kommunikation: Technische Ausstattung des Stabs sowie die Sicherstellung der internen und externen Kommunikation
Marco Plattner und das Team der Bezirkszentrale (BZ)
Fazit der Übung
Die großangelegte BFÜST-Übung war ein Erfolg und wurde vom BFÜST-Kernteam Michael Rott, Oliver Höllwarth, Helmuth Weiland und Marco Plattner aufwendig vorbereitet.
In der Abschlussbesprechung zeigten sich Bezirksfeuerwehrkommandant Hansjörg Eberharter und Bezirksfeuerwehrinspektor Stefan Geisler zufrieden mit der Stabsarbeit. Sie betonten, wie wichtig die strukturierte Stabsarbeit bei Großschadenslagen sei. Die Erfahrungen aus den jüngsten Hochwasserereignissen, etwa in St. Anton am Arlberg oder in Niederösterreich, hätten deutlich gemacht, dass durch eine koordinierte Stabsarbeit derartige Katastrophen bewältigt werden können.
Auch Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter nutzte während eines Besuchs die Gelegenheit, sich einen Überblick über die Stabsarbeit zu verschaffen.
Durch die realistische Übung konnten alle Beteiligten aufbauende Erkenntnisse gewinnen, die in zukünftigen Ernstfällen einfließen werden. Der enge Informationsaustausch zwischen den Sachgebieten sowie die reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzkräfte und Organisationen zeigen, dass der Bezirk Schwaz für mögliche Großschadensereignisse gut gerüstet ist.
Text und Fotos: BFV Schwaz Florian Galler